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Jannik Sinner

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Jannik Sinner: der Rohdiamant mit vielen Talenten

Der am 16. August 2001 geborene Jannik Sinner verbrachte seine Kindheit und Jugend im südtirolischen Dorf Sexten. Heute residiert er im Fürstentum Monaco. Mit drei Jahren begann Jannik Sinner Tennis zu spielen, jedoch übte er den Sport bis zu seinem neunten Jahr nur als Hobby neben anderen Sportarten aus. So lag Sinners Fokus als Kind auf dem Skifahren, wo er besonders erfolgreich war: 2008 wurde er italienischer Nachwuchs-Meister im Riesenslalom. Auch die Jahre darauf konnte er auf der Piste große Erfolge feiern. Durch seinen damaligen Tennistrainer Heribert Mayr änderte er im Laufe der Zeit seine Meinung zum Tennis und begann als Teenager, sich mehr auf den Tennissport zu konzentrieren. Im Alter von 14 Jahren ging Sinner in das in Ligurien gelegene Leistungszentrum des italienischen Startrainers Riccardo Piatti, der unter anderem schon Spieler wie Novak Djokovic oder Milos Raonic betreute. Darauffolgend begann der Aufstieg des jungen Italieners. Mittlerweile gehört er zu den besten Tennisprofis der Welt und gilt als einer der aufregendsten jungen Spielern – spätestens seit seinem ersten Grand-Slam-Erfolg bei den Australian Open 2024 und dem Aufstieg zur Nummer 1 im selben Jahr.

In wenigen Jahren zum gefürchteten Gegner auf der ATP Tour

Im September 2015 begann Jannik Sinner bei diversen Juniorenwettkämpfen sowie Qualifikationen auf Future-Ebene anzutreten. 2017 gewann er seine ersten Turniere auf der Junioren-Tour. Ein Jahr später konnte er erste Erfolge bei Future-Events verbuchen und arbeite sich so in der Weltrangliste immer weiter nach oben. Ebenfalls im Jahr 2018 war er zum ersten Mal Teil des Hauptfelds von verschiedenen Challenger-Turnieren. 2019 knüpfte Sinner nahtlos an seine Errungenschaften aus dem Vorjahr an, in dem er seinen ersten Challenger-Titel in Bergamo gewann. Es war erst seine dritte Teilnahme bei dieser Turnierkategorie. Mit diesem Turniersieg war er der erste Spieler des Jahrgangs 2001 und der bis dahin jüngste Italiener, der einen Challenger-Titel gewann. Im selben Jahr siegte Sinner bei weiteren Future-Turnieren. Sein Debüt auf der ATP Tour gab der Südtiroler ebenso 2019 in Budapest, wo er gleichzeitig seinen ersten Sieg auf der weltweit höchsten Turnierebene feierte. Wenige Wochen später fuhr er in Rom seinen ersten Matchgewinn bei einem Masters ein, indem er Steve Johnson schlug. Der Sieg über den US-Amerikaner war auch sein erster Erfolg über einen Top 100-Spieler. Aufgrund weiterer hervorragender Leistungen kletterte er von Platz 553 auf Rang 78 im Ranking. Das Jahr 2020 war das Jahr, in dem sich Jannik Sinner voll und ganz auf der ATP Tour etablieren konnte.

Die bisherigen Meilensteine in der Karriere Jannik Sinners

Bevor Jannik Sinner 2020 zum festen Bestandteil der ATP Tour wurde, konnte er bereits im Jahr 2019 mit dem Gewinn der Next Generation ATP Finals einen seiner größten Erfolge verzeichnen. Damit ist er der jüngste Spieler, der dieses Turnier gewinnen konnte. Im Finale schlug er den Vorjahresfinalisten Alex De Minaur aus Australien. 2020 besiegte er mit David Goffin seinen ersten Top Ten-Spieler. Im selben Jahr erreichte er bei den French Open zum ersten Mal das Viertelfinale eines Grand Slams, in dem er sich jedoch Rekordsieger Rafael Nadal geschlagen geben musste. Trotz der Niederlage fand man Sinner anschließend in den Top 50 wieder. Zum Ende der Saison gewann er im bulgarischen Sofia seinen ersten ATP Tour-Titel. Im Finale rang er den Kanadier Vasek Pospisil nach drei umkämpften Sätzen nieder. Rund drei Monate danach, im Februar 2021, verbuchte er seinen zweiten Titelgewinn. Darauffolgend zog er in Miami erstmalig in ein Finale eines Master-Events ein. Im April 2021 erreichte er sein vorläufiges Career High von Platz 19.

Im Anschluss feierte Sinner besonders in der Halle große Erfolge. In Sofia gelang es ihm, seinen Titel aus dem Vorjahr erfolgreich zu verteidigen. Ende Oktober sicherte er sich darüber hinaus den Sieg beim Turnier in Antwerpen. Dank dieser starken Turnierleistungen schaffte Sinner Anfang November erstmals den Sprung in die Top Ten der Weltrangliste. Und damit nicht genug: Zwar ließ der große Grand-Slam-Durchbruch noch etwas auf sich warten, doch der Rotschopf etablierte sich in den folgenden beiden Spielzeiten in den Top 10. In Wimbledon erreichte er 2023 sogar erstmals das Halbfinale, unterlag jedoch Djokovic. Bei den Australian Open 2024 traf Sinner erneut auf den Serben – und zwar wieder im Halbfinale. Diesmal sollte ihm ein beeindruckender Sieg über den Titelverteidiger gelingen. Und das ist noch nicht alles: Im Finale triumphierte er nach einem spannenden Fünfsatz-Krimi gegen Daniil Medvedev und sicherte sich damit seinen ersten Grand-Slam-Titel.

Im März knüpfte er an diesen Erfolg an und gewann das Masters-Turnier in Miami, wo er Grigor Dimitrov im Finale in zwei Sätzen besiegte. Der Erfolg katapultierte ihn erstmals auf Platz zwei der Weltrangliste. Bei den French Open erreichte Sinner das Halbfinale, musste sich dort jedoch dem späteren Turniersieger Carlos Alcaraz geschlagen geben. Trotz dieser Niederlage eroberte er die Spitze der Weltrangliste – als erster Italiener überhaupt. Den Beginn der Rasensaison krönte er schließlich mit dem Gewinn seines ersten Turniers auf diesem Belag in Halle.

Druckvolles Grundlinienspiel – der Spielstil von Jannik Sinner

Jannik Sinner baut in seinen Matches auf knallharte Grundlinienschläge, um möglichst viele direkte Punkte zu generieren. Dies gelingt ihm sowohl auf der Vorhand- als auch auf der Rückhandseite dank seinem exzellenten Timing. Sogar Tennisstar Roger Federer lobte, dass bei den Grundschlägen des jungen Italieners kaum ein Geschwindigkeitsunterschied festzustellen sei. Dennoch ist die beidhändige Rückhand Sinners Paradeschlag, die er neben der hohen Geschwindigkeit mit extrem viel Topspin versieht. So steht er bezüglich der Umdrehungen pro Minute auf der Rückhandseite an der Spitze aller Herrenprofis. Darüber hinaus heben etliche Experten die hervorragende seitliche Bewegung auf dem Platz hervor. Sinner schafft es – ähnlich wie Novak Đjokovic – aus den hintersten Winkeln des Courts gefährliche Bälle zu schlagen, ohne an Balance einbüßen zu müssen. Außerdem besitzt der Rechtshänder einen temporeichen Aufschlag. Sein Volleyspiel konnte er in den letzten Jahren ebenfalls verbessern. Dennoch fühlt er sich an der Grundline wohler.

Geheimwaffe: mentale Stärke

Jannik Sinner ist dafür bekannt, niemals ein Match aufzugeben, auch wenn die Karten schlecht für ihn stehen. Ein sehr gutes Beispiel ist Sinners Match gegen den Russen Karen Khachanov in der ersten Runde der US Open 2020, als er trotz wiederkehrender Oberschenkelkrämpfe bis zum Schluss des Fünf-Satz-Matches auf dem Platz blieb, obwohl es klar nach einer Aufgabe des Südtirolers aussah. Des Weiteren zeigt er kaum Gefühlsregungen während seiner Partien, was zu weiterer Verunsicherung bei den Gegnern führt.

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